25 Aug

Wohngesundes Schlafzimmer – Teil 1

Ein Drittel unseres Tages verbringen wir im Bett. Um hier Ruhe finden zu können, ausreichend Erholung zu erhalten und gesund wohnen zu können, ist eine schadstoffarme und ungiftige Umgebung absolut notwendig. Mit natürlichen Materialien und ein paar weiteren Tricks können wir unser Schlafzimmer einem Detox-Programm nach höchsten Ansprüchen unterziehen. Das Thema Wohngesundheit findet im Allgemeinen vor allem in den letzten Jahren immer mehr Anklang in der Gesellschaft. Bereits beim Bau des neuen Eigenheimes achten Bauherren verstärkt darauf wohngesund zu bauen. Dies wirkt sich unter anderem auf die Wahl der richtigen Farbe für die Wand aus, doch auch Materialien aus Holz für den Innenraum und geprüfte Bauprodukte spielen eine wichtige Rolle, um ein gesundes und ökologisches Zuhause zu schaffen.

Täglich sind wir verschiedenen Stressfaktoren, Lärm und Umweltgiften ausgesetzt – deshalb sollte zumindest das Schlafzimmer ein Ort sein, um neue Energie tanken zu können. Dies ist allerdings nicht möglich, wenn dort Wohngifte, bzw. chemische Substanzen, wie Wolken über dem Bett in der Luft hängen und Spuren im Organismus hinterlassen. Schadstoffe, die Möbel, Textilien und Baustoffe über Jahre freisetzen werden über die Atmung und die Haut aufgenommen und den Körper, langfristig, schwächen. Ganz gleich, ob Pestizide in der Bettwäsche, Weichmacher im Bodenbelag, oder Formaldehyd in Schränken und Schubladen – die Folgen können Übelkeit, Kopfschmerzen oder Hautreizungen sein.

 

Um die Schadstoffbelastung im Schlafzimmer möglichst gering zu halten, ist es wichtig, die Ursachen zu kennen und durch gesunde Alternativen zu ersetzen. Wie sie künftig wohngesund leben und das persönliche Wohlbefinden steigern können, das erfahren Sie im Folgenden:

 

Matratzen aus Naturfasern für mehr Wohngesundheit

 

Wer guten Gewissens auf seiner Matratze schlafen und sich in die Bettdecke kuscheln möchte, sollte sich vor dem Kauf mit den entsprechenden Produkten auseinander setzen. Denn Wohngifte können die Raumluft und das Raumklima negativ beeinflussen, Allergien hervorrufen und somit auch den Schlaf stören.

 

In Matratzen finden sich besonders häufig Schadstoffe. Schaumstoffmatratzen – eine sehr beliebte Wahl – sind aus synthetischen, gesundheitlich bedenklichen Schäumen gemacht. Aber auch Latex-Matratzen auf Erdölbasis sind nicht unkritisch zu betrachten. Ökologisch deutlich besser und schadstoffärmer sind hingegen Kaltschaummatratzen aus offenporigem, atmungsaktivem Kaltschaum, oder aber Federkernmatratzen, die eine gute Belüftung gewährleisten. Generell empfiehlt es sich bei der Matratzenwahl auf natürliche Materialien zurückzugreifen. Hierbei wird zwischen Naturlatex-Matratzen und Naturfaser-Matratzen entschieden. Die verwendeten Naturfasern können beispielsweise Hanf, Seegras,  Torf, Rosshaar oder Kokosfasern sein. Für die unterschiedlichen Härtegrade und ein gesundes Schlafklima sorgt eine Kombination aus diversen Schichten. Das aus dem Saft des Gummibaumes gewonnene “Hevea brasiliensis”, besser bekannt als Naturkautschuk ist Hauptbestandteil der Naturlatex-Matratzen. Dieses Material ist frei von synthetischen Zusatzstoffen, ist für Tierhaar-Allergiker geeignet und wirkt zudem antibakteriell.

 

Beim Matratzenbezug sollten als Mindeststandard ausschließlich Matratzenbezüge aus natürlichen Materialien zum Einsatz kommen. In der Regel wird leider bei den Hüllen der Matratzen, gegen Schmutz oder Feuchtigkeit, Chemie verwendet. Gut für einen wohngesunden Schlaf sind waschbare, selbstreinigende und atmungsaktive Bezüge aus folgenden Materialien: Wolle, Bio-Baumwolle, Leinen und Lyocell. Hierbei helfen Gütesiegel wie der Blaue Engel, das eco-Institut, das GOTS-Label oder “Standard 100 by Oeko-Tex”.

 

Wohngesund und ökologisch – Bettwäsche aus Bio-Baumwolle

 

Auch in Bettwäsche kann man eine Menge an Schadstoffen finden, die unbewusst im Bett landen und die Qualität des Schlafes beeinflussen. Bio-Baumwolle ist nun der Stoff, der wohngesundes Schlafen ermöglicht. Denn “Organic Cotton” ist gut für Mensch und Umwelt – dies gilt nicht nur für Kleidung, sondern eben auch Bettwäsche.

 

Kaum ein Textil lassen wir näher an unsere Haut als Bettdecken, Kissenbezüge und Laken. Viele zertifizierte Hersteller achten deshalb darauf, dass für den Anbau der Baumwollpflanzen ausschließlich natürliche Dünger und biologische Pflanzenmittel verwendet werden. Verbraucher und Kunden können auch in diesem Fall auf Oko-Labels, wie das GOTS-Zeichen, achten. Dessen strenge Schadstoffprüfung setzt auf Emossionsfreiheit und einen hautfreundlichen pH-Wert, sowie soziale Mindeststandards.

 

Auch andere Wohntextilien, wie Tagesdecken, Vorhänge oder Teppiche sollten geprüft und zertifiziert sein, bevor sie ins Schlafzimmer oder einen anderen Wohnraum einziehen dürfen. Für alle waschbaren Textilien empfehlen sich vor der ersten Benutzung etwa ein bis zwei Waschgänge mit schonendem, nachhaltigem Waschmittel. Allen anderen Stoffen sollten Sie genügend Zeit zum Auslüften geben.