Kurztrip nach Wien
Ich bin ein großer Fan von Städtereisen – die vergangenen Tage habe ich in Wien verbracht. Das letzte Mal war ich vor über elf Jahren dort und konnte mich nicht mehr wirklich daran erinnern. Vieles ist sicherlich noch so, wie es war (Sehenswürdigkeiten!), aber dennoch hat sich auch vieles verändert. Anbei möchte ich Euch verraten, was mir in Wien so aufgefallen ist und was mir sehr gut gefallen hat.
Kaffeehauskultur und Sachertorte
Nirgendwo auf der Welt existiert eine so ausgeprägte Kaffeehauskultur wie in Wien. Dabei ist es durchaus üblich, stundenlang vor einer einzigen Tasse Kaffee zu sitzen und ausgiebig Zeitung zu lesen, zu arbeiten oder die anderen Gäste zu beobachten. Ich bin auf meiner Reise im Cafe Demel eingekehrt, welches eine sehr turbulente Geschichte mit zahlreichen Anekdoten aufweisen kann. Außerdem wird auch von Demel eine Sachertorte hergestellt, über deren Namesrechte sich das Hotel Sacher und das Cafe Demel 20 Jahre lang gestritten haben. Ich habe die wahnsinnig leckere und gehaltvolle Annatorte probiert, eine Schokoladentorte mit Bergen von Nougat und Buttercreme. Die Kalorien merke ich noch heute…
Sissi und Franz Joseph – eine Liebesgeschichte?
Ein Besuch der Wiener Hofburg ist quasi ein Muss, wenn man in Wien ist. Sehr spannend und kurzweilig wird im Sissi-Museum und in den Apartmenträumen des Kaiserpaares das Leben von Elisabeth (und Franz Joseph) aufgearbeitet. Unvergessen sind uns allen Romy Schneider und Karlheinz Böhm als Sissi und Franz in den gleichnamigen Filmen. Ganz so harmonisch und liebevoll soll es sich im realen Leben der beiden allerdings nicht zugetragen haben. Briefe, die erst vor kurzem gefunden wurden bzw. gelesen werden durften, sollen angeblich davon zeugen, dass zumindest Sissi Franz Joseph nicht geliebt hat…
Es lebe der Zentralfriedhof
Irgendwie wollte ich einmal wissen, wie es denn so aussieht auf dem Wiener Zentralfriedhof, den Wolfgang Ambros so stimmungsvoll besingt. Alle berühmten Komponisten und Bewohner Wiens wie Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Johann Strauß, Johannes Brahms oder auch Falco und natürlich nicht zuletzt Udo Jürgens liegen dort begraben. Letzterer hat einen weißen Flügel als Grabstein und ist – wie ist es anders zu erwarten – eine Pilgerstätte der Frauenwelt ab 50 aufwärts…
Es gibt noch so viele Sehenswürdigkeiten, die es sich lohnt anzusehen, so viele Köstlichkeiten, die unbedingt probiert werden müssen oder so viele Sachen, die erlebt werden sollten. Meine zwei vollen Tage, die ich hatte, haben nicht gereicht. Aber was für mich persönlich ohnehin sehr viel wichtiger ist, ist, eine Stadt zu spüren und zu erleben und dazu braucht es nicht unbedingt, alle Punkte des Reiseführers abzuarbeiten. Eine Joggingrunde im Stadtpark und am Donaukanal entlang oder mit einem Kaffee an der Pestsäule zu sitzen zählen ebenso zu meinen unvergessenen Highlights.
Wenn Ihr also unterwegs seid, tut einfach das, worauf Ihr Lust habt und macht Euch nicht zur Geisel des Reiseführers! Nur so wird Euch Eurer Trip wirklich nachhaltig in Erinnerung bleiben!
Bis bald,
Eure Tanja