Qualitätsstoff Baumwolle: Darum lieben wir diesen Stoff

Jeder kennt sie, jeder besitzt sie, jeder trägt sie: Baumwolle. Der Stoff, der ursprünglich aus der Baumwollpflanze geerntet wird, fand im 19. Jahrhundert seinen Durchbruch. Von Amerika über Spanien und Italien kam die Baumwolle nach Europa. Aus dem Material werden hauptsächlich Baumwolldecken, Baumwollkleidung oder Baumwollbettwäsche produziert. Somit besteht ein Drittel aller Textilien in der Regel aus Baumwolle.

Ursprünglich kommt die älteste Kulturpflanze der Welt aus der tropischen und subtropischen Region. Dort wächst sie im warmen Klima auf riesigen Plantagen an kleinen Büschen. Die Samen sind umhüllt von den Baumwollfasern und lassen sich vom Wind tragen, um weiter keimen zu können. Wahrscheinlich deswegen sind Baumwollpflanzen in Asien, Afrika und Südamerika zu finden. Bereits vor 7000 Jahren entdeckten die Mayas in Mexiko sowie die Inkas in Peru die Nutzpflanze.

Die Verarbeitung von Baumwolle in der Textilindustrie

Unabhängig voneinander erfanden unterschiedliche Teile der Welt die Verarbeitung von Baumwollfasern zu Stoffen und Kleidern. Zur Produktion von Textilien werden die Samenfasern der reifen Baumwollfrüchte verwendet. Diese werden geerntet, gereinigt und entkernt. Zur Herstellung des Rohstoffs eignen sich ausschließlich die langen Fasern. Sie werden in Ballen gepresst und an Spinnereien geliefert. Die Spinnereien verarbeiten die Baumwollballen zu Garen unterschiedlicher Qualität. Je nach Anwendungsgebiet werden aus den Garen verschiedene Stoffe produziert. So hat zum Beispiel Bekleidung einen andere Beschaffenheit als Bettwäsche.

Welche Vorteile hat Baumwolle im Vergleich zu anderen Stoffen?

Baumwolle ist sehr hautfreundlich und kratzt nicht. Ein ständiges Jucken, wie bei Schurwolle, wird es nicht geben. Auch Allergien lassen sich kaum aufweisen. Durch ihre Luftdurchlässigkeit verfangen sich unangenehme Gerüche nicht schnell, sodass bei Bettwäsche einfaches Auslüften ausreicht. Doch auch nach einiger Zeit muss der Stoff mal gewaschen werden. Für Bettbezüge wird eine Kochwäsche empfohlen, um Bakterien und Milben abzutöten. Hierfür ist die Baumwolle optimal geeignet. Sie ist kochfest und widerstandsfähig gegen Hitze, allerdings leicht entflammbar. Vor allem durch das einfache Färben entwickelte sich die Baumwolle zum wesentlichen Element der Textilbranche. Zudem lässt sich der Baumwollgarn durch weitere Arbeitsschritte veredeln und behält dabei seine Eigenschaften. Die Strapazierbarkeit sowie Dehnbarkeit der Baumwolle ist besonders vom Nutzen bei der Verarbeitung. Ihre unterschiedlichen Eigenschaften machen den Stoff zur wichtigsten Naturfaser in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Mit einer Gewinnung von 25 Millionen Tonnen Baumwolle jährlich, werden weltweit ein Viertel der Textilproduktionen hergestellt.

Woran kann man qualitativ gute Baumwolle erkennen?

Bereits an den Eigenschaften lässt sich erkennen, dass Baumwolle im Allgemeinen von guter Qualität ist. Bei der Herstellung der Garen können allerdings qualitative Unterschiede entstehen. Als besonders gut gelten Produkte mit einer Stapellänge der Fasern von mehr als 39 Millimeter. Wurde die Baumwolle handgepflückt, so weist sie einen höheren Reinheitsgrad auf als mechanisch gepflückte. Ist die Farbe cremig-weiß bis hinzu schmutzig-grau wurden die Stoffe nicht gefärbt. Das kann die Qualität deutlich aufbessern. Nicht nur bei Lebensmitteln sagt das Anbaugebiet, der Herstellungs- und Aufarbeitungsprozess aus, ob das Produkt wirklich gut ist. Auch bei der Baumwolle ist es wichtig auf diese Faktoren zu achten. Feine und reißfeste Baumwolle ist ebenso empfehlenswert. Die Klassifizierung dient jedoch nicht nur zum Erstellen unterschiedlicher Qualitäten, sondern bestimmt auch Preis und Verarbeitungszweck.

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